Die Halbleiterkrise könnte der Grund dafür sein, warum die weltweit zugelassenen Elektrofahrzeuge immer häufiger nicht aus Deutschland kommen. Das hat nun eine Studie gezeigt.
Europas Autobauer vollelektrischer Fahrzeuge sind auf dem weltweit schnell wachsenden Markt unter Druck geraten. Die Neuzulassungen für vollelektrische Batterieautos (BEV) haben sich 2021 weltweit auf 4,5 Millionen Fahrzeuge verdoppelt. Allerdings ist dabei im letzten Quartal 2021 der Marktanteil deutscher Autobauer gemäß Studie der Unternehmensberatung PwC um drei auf 14 Prozent gesunken.
PwC-Branchenexperte Felix Kuhnert erkläre am Dienstag, dass Hersteller aus Asien besser durch die Halbleiterkrise gekommen seien, als ihre europäische und deutsche Konkurrenz. An den Verkaufszahlen des vergangenen Jahres werde das sichtbar: Bei den meistverkauften BEV-Modellen in den USA und in China stammten acht von zehn von einem amerikanischen oder asiatischen Hersteller. In China sei kein Europäer unter den Top 10. Und nur jeder dritte in den USA, Europa oder China verkaufte BEV sei eine europäische Marke.
Dies sei eine wichtige Momentaufnahme, da die kommenden Monate in den neuen Segmenten wegweisend seien, so Kuhnert. „In wichtigen Märkten wie China geht es für europäische Hersteller jetzt darum, an den Erfolg von Verbrenner-Motoren anzuknüpfen und Marktanteile zu behaupten und gegebenenfalls auszubauen." Voraussetzung hierfür ist allerdings, genug Autos liefern zu können. „Muss man verlorene Marktanteile später zurückerobern, stellt dies eine kostenintensive und herausfordernde Aufgabe dar."
Zur Verringerung der Subventionen von Elektrofahrzeugen gebe es zwar weltweit Pläne. China habe etwa angekündigt, die Förderung 2022 um fast ein Drittel zu kürzen. In Großbritannien sei die Kürzung bereits erfolgt und in den Vereinigten Staaten gebe es im Kongress noch keine Mehrheit für die geplante Steuergutschrift für Elektrofahrzeuge.
Ein Einbruch der Verkaufszahlen wird von den Unternehmensberatern dennoch nicht erwartet: „Der BEV-Markt wächst immer stärker aus eigener Kraft“, sagt der PwC-Direktor Strategy Jörn Neuhausen. Sinkende Kosten bei mehr Leistung aufgrund des technischen Fortschritts und die wachsende Modellpalette seien die Treiber. Der Hochlauf in Europa sei die Batteriezellproduktion.
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