Bei Nebel Lichtautomatik nicht ausreichend

Bei Nebel Lichtautomatik nicht ausreichend

Viele Autofahrerinnen und Autofahrer fürchten in der kalten Jahreszeit das Fahren bei Nebel. Wer jedoch ein paar Regeln einhält, kommt bei schlechter Sicht sicher durch den Verkehr.

 

  • Tempo anpassen, genügend Abstand halten und das Abblendlicht einschalten.
  • Nicht an das vorausfahrende Fahrzeug „anhängen“, sondern genügend Abstand wahren.
  • Auf Sicht fahren, um innerhalb der überschaubaren Strecke anhalten zu können.
  • Unter 50 Meter Sichtweite sind maximal 50 km/h erlaubt.

Von Hand Abblendlicht einschalten

Von den Experten der DEKRA kommt die Warnung, sich nicht alleine auf die Lichtautomatik des Fahrzeugs zu verlassen. „Schalten Sie bei modernen Fahrzeugen das Abblendlicht besser von Hand ein“, so Luigi Ancona, Unfallforscher bei der DEKRA. „Steht der Lichtschalter auf Auto, aktiviert das Fahrzeug bei Tageslicht meist nur das Tagfahrlicht, weil die Lichtsysteme nur zwischen Hell und Dunkel unterscheiden.“

Das hat zur Folge, dass das Heck bei eingeschaltetem Tagfahrlicht dunkel bleibt. Zudem leuchten die Scheinwerfer deutlich schwächer, was bei Nebel gefährliche Situationen hervorrufen kann.

Bei schlechter Sicht immer Licht an

Ist die Sicht durch Regen, Schneefall oder Nebel erheblich behindert, sind die Autofahrerinnen und Autofahrer laut Straßenverkehrsordnung auch tagsüber zum Fahren mit Abblendlicht verpflichtet (Paragraf 17.3. StVO). Tagfahrlicht ist dann nicht ausreichend. Bei einer derartigen Witterung ist es sinnvoll und erlaubt, jedoch nicht verpflichtend, die Nebelscheinwerfer einzuschalten.

Nebelscheinwerfer strahlen das Licht breiter ab als das normale Abblendlicht. Außerdem wird die Fahrbahn im Nahbereich besser ausgeleuchtet. Ohne zugeschaltetes Abblendlicht ist auch die Eigenblendung geringer.

Erfolgt die Fahrt bei Nebel im Dunkeln, ist es möglicherweise sinnvoll, zwischen Abblendlicht und Nebelscheinwerfern zu wechseln. So lässt sich der beste Kompromiss finden. Fernlicht hingegen wird stark reflektiert, was die Sicht verschlechtert. Deshalb sollte bei Nebel und Dunkelheit auf Fernlicht verzichtet werden.

Gesehen werden und selbst gut sehen

Um die Sicht zu verbessern, kann das Einschalten der Intervallregelung des Scheibenwischers hilfreich sein. So werden auf der Scheibe niedergeschlagene Nebeltröpfchen entfernt. Zudem sollten die Scheinwerfer regelmäßig gereinigt werden, da sonst die Sicht auf verschmutzter und feuchter Straße erheblich verringert werden kann.

Selbst gut bei Nebel zu sehen ist wichtig. Rechtzeitig von anderen Verkehrsteilnehmern gesehen zu werden, mindestens genauso, um gefährliche Situationen zu vermeiden. Die lichtstarke Nebelschlussleuchte sorgt dafür, den nachfolgenden Verkehr zu warnen. Aber Achtung: nur aktivieren, wenn die Sichtweite unterhalb von 50 Metern liegt. Und runter vom Gas, denn dann sind nur maximal 50 km/h erlaubt.

Auf Sicht fahren bei Nebel

„Generell gilt bei Nebel der Grundsatz ‚Fahren auf Sicht‘“, so der Hinweis von Ancona. Es darf dann nur so schnell gefahren werden, dass es möglich ist, das Fahrzeug innerhalb der überschaubaren Strecke anhalten zu können. "Wer ohne den nötigen Sicherheitsabstand fährt, riskiert einen Auffahrunfall. Wichtig ist außerdem: Verzichten Sie bei Nebel aufs Überholen, fahren Sie besonders aufmerksam und bleiben Sie bremsbereit.“

Quelle: Sonntagmorgenmagazin v. 21.11.2021

Ihr Name (oder Pseudonym)