Der ADAC hat sieben zur Navigation aufgerüstete Handys getestet. Im Vergleich schneiden sie sehr unterschiedlich ab. Gemeinsam ist der Navigationssoftware von TomTom, NavGear, McGuider, Garmin, Route 66, Navigon und Nokia vor allem eines: An echte Navis kommen sie nicht heran.
Der ADAC hat untersucht, ob Smartphones oder Handys mit entsprechender Navigationssoftware "richtige“ Navis ersetzen können.
Die erste entscheidende Feststellung: Die angebotene Navigationssoftware unterscheidet sich ganz erheblich.
Die Probleme bei der Aufrüstung eines Mobiltelefons zum Navigationsgerät beginnen schon bei der Auswahl der Software: Nicht jedes angebotene Programm passt zu jedem Endgerät. Und auch nach erfolgter Installation kann man nicht immer davon ausgehen, dass die Software stabil läuft. Lediglich die Software von McGuider, Garmin und NavGear ließ sich ohne Mühe installieren.
Das Kaufen, Herunterladen und Freischalten der Software über das Internet ist nur erfahrenen Handybenutzern zu empfehlen. Damit nicht genug: Die Kosten für die Handynavigation enden nicht mit dem Kauf der Software. Denn jeder Datentransport für Verkehrsnachrichten über das Funknetz schlägt zu Buche. Wer keine Daten-Flatrate hat, zahlt extra. Um ein mobiles Endgerät als Navi nutzen zu können, braucht es eine Stromversorgung zum Anschluss an den Zigarettenanzünder und eine geeignete Halterung für das Gerät.
Wer das Handy während der Fahrt in die Hand nimmt, muss – wie beim Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung – mit einem Strafpunkt in Flensburg und einer Geldbuße von 40 Euro rechnen.
Auch von einer Bedienung der Geräte während der Fahrt rät der ADAC ab. Die Ablenkung (unter anderem der Zeitraum, der vergeht, bis die abgebildete Information erkannt wird) ist bei Smartphones und Navi-Handys größer als bei Navigationsgeräten – vor allem wegen des kleineren Bildschirms und der kleineren Schrift.
So zieht der ADAC ein ernüchterndes Fazit: Handys stellen für den Einsatz als Navi bestenfalls einen Kompromiss dar. Sie bieten weit weniger Leistung und Komfort als echte Navis. Keines der getesteten Programme ist eine umfassende Alternative zu den „echten“ Navis. Denn an die Leistungen der Navigationsspezialisten kommen die „Alleskönner“ nicht heran.
Besonders für den Laien sind die Einstiegsbarrieren (Installation etc.) zu hoch. Wer keine Zeit oder keine Lust zur intensiven technischen Beschäftigung mit den Programmen hat, sollte eher zu den herkömmlichen Navigationsgeräten greifen.
Wer trotzdem ein Handy oder Smartphone als Navigationsgerät genutzt will, sollte sich unbedingt vorher über die Kosten informieren, die beim Datentransport entstehen.
(Quelle: www.welt.de)