Smartphones wichtiger als Autofahren
Das Auto ein Statussymbol? Bei der Jugend von heute spielt das Auto sicherlich eine Rolle, wird jedoch eher als Werkzeug und weniger als Statussymbol gesehen. Das ist auch daran abzulesen, dass die jungen Leute erst später ihren Führerschein. Nur Jugendliche auf dem Lande wollen früher hinter das Steuer.
Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtet, hält der Trend laut Experten an, den Führerschein später zu machen. In großen Städten wie beispielsweise Berlin legen laut Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände (BFV) nur noch 20 Prozent aller Jugendlichen die Führerscheinprüfung mit 17 Jahren ab. Mittlerweile machten 90 Prozent eines Jahrgangs ihren Führerschein rund sechs Jahre später. Ähnliche Beobachtungen werden auch vom Kraftfahrtbundesamt und dem BDFU (Bundesverband Deutscher Fahrschulunternehmen) gemacht., Auf dem Land bleibt Auto unverzichtbar Füherschein so früh wie möglich? Das ist nur noch für Jugendliche auf dem Land wichtig. Mofa-Führerschein mit 15 oder Moped fahren mit 16 und dann mit 17 den Führerschein fürs Auto – dieser Trend gelte nur noch für die Jugend vom Lande oder dort, wo es schwierig er ist, mit Bus, Bahn oder Fahrrad unterwegs zu sein, so Rainer Zeltwanger vom BDFU im Gespräch mit der dpa.
Auch Fahrschulunternehmen und Fahrlehrer haben einen Wertewandel bei den Jugendlichen feststellen müssen. Das Auto habe als Männlichkeits- oder Statussymbol (wie von Zeltwanger bezeichnet) ausgedient. Laut BFV spielten die durchschnittlichen Kosten von „1500 Euro plus/minus 400 Euro“ keine Rolle. Gerhard von Bressensdorf, BFV-Chef, sagte hierzu: „Das Geld wird heute für andere Sachen ausgegeben.“ Das besondere Smartphone, ein extravagantes Kleid oder ein teures Rennrad seien mittlerweile wichtiger geworden.
Trend von Flensburg bestätigt
Auch die Flensburger Statistik bestätigt den Trend. Und das habe nur teilweise mit geburtenschwächeren Jahrgängen zu tun. Matthias Gastel (MdB, Bündnis90/Die Grünen) aus Filderstadt nahe Stuttgart hat genauer hingesehen und für seine Heimat Geburten- mit –Führerscheinstatistiken verglichen. Es sei eine Abkehr vom frühen Führerschein sowohl in Stuttgart selbst als auch in den Landkreisen festzustellen. Demnach sank der prozentuale Anteil derer, die bereits unter 21 Jahren den Führerschein machen, von 30 Prozent (2004) auf 23 Prozent (2012). Gastel folgerte daraus, dass die emotionale Bindung an das Auto sinke. Es bleibe nach wie vor wichtig, sei aber nur Mittel zum Zweck. Ein gesteigertes Umweltbewusstsein ließe sich bei den Jugendlichen nicht feststellen. Ein Kurztrip mit dem Flieger in die britische Hauptstadt stehe sehr hoch im Kurs. Maßnahmen beim Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs zeigten mittlerweile auch Wirkung. Trotzdem wünsche sich die Jugend mehr Engagement beim Ausbau von Bus- und Bahnangeboten und von Radwegen. Der Ausbau von Straßen sei den Jugendlichen hingegen weniger wichtig.
Fahrschulen optimistisch
Gelassenheit bei den Fahrlehrern. Für sie sind eher die geburtenschwachen Jahrgänge ein Problem und nicht die Fahrschüler, die im Durchschnitt älter geworden seien. Zeltwanger, der auch Chef einer Fahrschulkette ist, sieht im Trend zum älteren Fahrschüler ohnehin keinen Nachteil: „Wenn die etwas reifer sind, ist das ja auch kein Fehler.“ Der Verkehrssicherheit sch